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Nr. 9Chionji-Tempel(Amanohashidate)

Tempel-Führer: Bewundern Sie die nationalen Schätze in den zehn Tempeln in Oku Kyoto

Chionji-Tempel

Chionji ist eine malerische Tempelanlage des Zen-Buddhismus in der Nähe von Amanohashidate, einem der drei schönsten Orte Japans. Die mit Kiefern bewachsene Sandbank Amanohashidate erstreckt sich über 3,2 Kilometer ins Meer und ähnelt durch ihre Form einem Drachen oder einer Brücke, die in den Himmel führt. Sie ist seit jeher ein Wahrzeichen der Region und eine beliebte Touristenattraktion. Der Chionji-Tempel selbst beherbergt viele Gebäude und Artefakte, die von seiner langen Geschichte zeugen, und ist daher ein Anziehungspunkt für viele Gläubige.

Das genaue Gründungsjahr des Tempels ist nicht bekannt, aber sein Ursprung soll der Legende nach bis in die mythologische Vorzeit reichen, als die Gottheiten des Shintoismus Japan erschufen. Im Jahr 904 erhielt der Tempel von Kaiser Daigo den Namen Tenkyozan Chionji. Das Hauptbild des Tempels, Manjushri Bodhisattva (Monju Bosatsu im Japanischen) gehört zu den drei berühmtesten Bodhisattva-Bildern in Japan und viele Gläubige besuchen den Tempel, um für Erfolg bei einer Aufnahmeprüfung oder einem anderen akademischen Vorhaben zu beten.

Am 24. Juli findet im Tempel das alljährliche Debune Matsuri (Bootsfest) zu Ehren von Manjushri statt und die Sutra-Gesänge der Mönche sind bis tief in die Nacht auf dem gesamten Tempelgelände zu hören. Mit wunderschönen Blüten wird die Monju-do-Halle für das Blumenfest im Frühling zu Ehren von Buddhas Geburtstag dekoriert. Außerdem sind die Besucher von den vielen Katzen fasziniert, die frei auf dem Tempelgelände herumlaufen.

  • Chionji-Tempel1
  • Chionji-Tempel2
  • Chionji-Tempel3
  • Chionji-Tempel4

Wichtiges KulturgutHolzfiguren von Bodhisattva Manjushri, flankiert von seinem Begleiter Sudhana und König Udayana

Das Hauptbild der Anbetung im Chionji-Tempel zeigt Manjushri (Monju Bosatsu im Japanischen) als Symbol der Weisheit, hier dargestellt auf der Reise von Indien nach China. Manjushri sitzt auf einem Löwen, rechts geht sein Begleiter Sudhana (Zenzai Doji im Japanischen) mit Manjushris ikonischer Sutra-Kiste in den Händen, links König Udayana, der den Löwen an der Leine führt.

Das Kunstwerk wird auf die Kamakura-Epoche datiert (1185 – 1333). Der Einsatz feiner, farbig gestalteter Reliefornamente, das außergewöhnlich hoch gebundene Haar auf dem Kopf und die sanfte, geschmeidige Darstellung des Körpers sind charakteristisch für den künstlerischen Stil der späten Kamakura-Epoche.

  • Holzfiguren von Bodhisattva Manjushri, flankiert von seinem Begleiter Sudhana und König Udayana

Wichtiges KulturgutEiserne Badewanne

Entgegen ihrer aktuellen Nutzung als Auffangbecken war diese Wanne ursprünglich als Badewanne gedacht. Sie wurde ursprünglich 1290 (während der Kamakura-Epoche 1185–1333) für den Kohoji-Tempel gefertigt und dann später in den Chionji-Tempel gebracht. Eine Inschrift weist darauf hin, dass sie von einem Hufschmied namens Sadakiyo Yamagawa gefertigt wurde, der mit der dünnen Eisenschicht trotz der beachtlichen Größe der Badewanne sein Können und handwerkliches Geschick unter Beweis stellte.

  • Eiserne Badewanne

Wichtiges KulturgutZweistöckige Pagode

Eine zweistöckige Pagode mit einem zylindrischen oberen Stockwerk auf einem rechteckigen unteren Stockwerk, einem Zeltdach als Abschluss und einem spiralförmigen Stupa nennt man Tahoto. Der Tahoto des Chionji-Tempels ist der einzige in der Region Tango, der noch aus der Muromachi-Epoche stammt (1336 – 1573). Das Bildnis des Vairocana (Dainichi Nyorai im Japanischen) als Schrein im Zentrum ist der fundamentale Buddha im esoterischen Shingon-Buddhismus und gilt als Symbol des Universums. Das Dach der Pagode wurde im Stil der uralten Technik dünner, sich überlappender Holzbretter erbaut und die sanft geschwungenen Traufen verleihen dem Gebäude sein elegantes Erscheinungsbild.

  • Zweistöckige Pagode

Wichtiges KulturgutGong

Laut seiner Inschrift wurde dieser Gong 1322 für einen buddhistischen Tempel in Korea angefertigt, was von den regen Handelsaktivitäten zwischen der japanischen Region Tango und der koreanischen Halbinsel zeugt. Der Gong ähnelt den Waniguchi-Gongs, die man üblicherweise in japanischen Tempeln sieht, obwohl es einige Unterschiede gibt, wie beispielsweise die Verwendung von drei Ringen zum Aufhängen und den umlaufenden Lotusblüten- und Arabeskmotiven.